Rezension zur „Offenen Zweierbeziehung“

21. Januar 2018

Rezension zum Theaterstück „Offene Zweierbeziehung“

mit Ralph Schicha und Nika von Altenstadt

Regie: Monika Guthmann

beim Theater „Kammerspielchen

von Robin A.F. Schicha

Es geht in der Aufführung des Stückes von Dario Fo um ein zerstrittenes Ehepaar. Der Ehemann betrügt seine Frau, und diese versucht deshalb, Selbstmord zu begehen. Trotz der dramatischen Thematik ist sehr viel Humor im Stück vorhanden.  Die Frau macht währenddessen einen Reifeprozess durch, um zu sich selbst zurückzufinden.

Ralph Schicha überzeugt in der Rolle des Herzensbrechers, welcher sogar seine Gitarre mit auf die Bühne nimmt und mit seinem musikalischen Talent überzeugt. Nika von Altenstadt ist das Herzstück des ganzen Stücks. Mit ihr hat der Zuschauer eine moderne Heldin, zu der er aufblicken kann.

Die Kulisse besteht aus einem Zimmer mit Ehebett, was jedoch mobil genug ist, um jede andere Umgebung darzustellen, egal ob drinnen oder draußen. Hier hatte die Regie wirklich gute Ideen. Auch überraschende Übergänge, wie die Darstellung eines Spieltisches, sind somit möglich.

Die romantische Musik fügt sich nahtlos in die Handlung ein und erzeugt bei so manchem Zuschauer ein erotisches Knistern.

Besonders einfallsreich war die Darstellung des Sohns der beiden zu nennen, ebenfalls gespielt von Nika von Altenstadt. Wer kann sich nicht mit jemanden identifizieren, dem sein Handy wichtiger ist als die eigenen Eltern? Eine Glanzleistung und mehr denn je aktuell!

Zusammengefasst handelt es sich bei „Offene Zweierbeziehung“ um ein Theaterstück, welches eine zeitlose Botschaft vermittelt. Obwohl es aus der Studentenbewegung in den 1960er Jahren kommt, ist es immer noch aktuell. Es stellt Fragen nach dem Ursprung und den Grenzen von Moralvorstellungen auf.

Diese Aufführung mit Nika von Altenstadt und Ralph Schicha ist ein Erlebnis, was jeder einmal gesehen haben sollte und auch heute noch relevante Fragen zum moralischen Status von Paarbeziehungen stellt.

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